Non/humane Interaktionen
Dozierende: Marie-Louise Nigg (Prof. für Kunst- und Kulturtheorie) & Gordan Savicic (Dozent Bachelor Digital Ideation)
In diesem Modul setzen sich die Studierenden mit non/humanen, posthumanen Ko-Existenzformen und Erkenntnisweisen auseinander. Die einführenden Lectures und Talks mit den Dozierenden und Gästen geben Einblick in aktuelle Diskurse sowie verschiedene mediale, künstlerisch-gestalterische (Forschungs-)Projekte, die an exemplarischen Beispielen aus Kunst, Design, Film diskutiert werden. Parallel dazu lernen die Studierenden in transdisziplinären Methodenworkshops mit Antshi von Moos und Vanesa Lorenzo sowie mittels praktischer Übungen verschiedene Interaktions- und Datentransferformen kennen und setzen sich mit den wechselseitigen Beziehungen von unterschiedlichen Akteur:innen und deren Mehrdeutigkeiten auseinander, indem sie eigene Kommunikationsprotokolle erproben. Die Studierenden entwickeln anschliessend in Gruppen geeignete experimentelle gestalterisch-künstlerische Praktiken und** Prototypen** (analog und/oder digital) für ihr eigenes Projekt, das an einer individuell gewählten Schnittstelle zwischen Menschen, Tieren, Pflanzen, Dingen und Technologien/künstlicher Intelligenz angesiedelt ist. Dabei reflektieren die Studierenden die Chancen und Herausforderungen einer nicht-binären, horizontalen Kommunikation. Während des Moduls ist auch ein Ausstellungsbesuch/eine Exkursion zum Thema oder zu einer entsprechenden Institution geplant.
2023 sowie 2024 sind drei interdisziplinäre Gruppenarbeiten entwickelt worden:
2024 bekommen wir mit «Pilz No 943» einen fiktiven Einblick in ein Zeitungsarchiv der 1960er Jahre, wo ein Plastik zersetzender Pilz aus einem Labor in der Schweiz ausgebrochen ist und die gerade im Aufschwung befindliche Plastikindustrie von Barbie bis Tupperware bedroht. Eine andere Arbeit befasst sich mit dem Mikrobiom und stellt in der Audioinstallation «Dream Food» den Zusammenhang von Essen und Träumen dar. Die dritte Arbeit befasst sich mit der Mensch-Topfpflanzen-Kommunikation und lässt letztere als «Potted Companionship» zu Wort kommen.
2023 ging ein «Blobcast» mit viralem medialem, sozialem Charakter on air, entstand eine temporäre immersive Installation, wo die Besucher:innen spielerisch die Welt von Eichhörnchen erkundeten, die von ‘smarten’ Menschen beobachtet werden konnten («Parallele Dimension») und es wurde ein hyperindividualisiertes Schmuckstück als spekulatives Design entworfen, das vom differenziellen Wachstum von Hautbakterien inspiriert ist («Growth Culture»).