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Gender als Werkzeug

Beschreibung

Gender als Werkzeug 2024

Unser Modul ermöglicht künstlerisches Arbeiten zu einem wichtigen Thema. Die Ausdrucksmittel sind frei wählbar. Wir Dozierenden begleiten die Teilnehmenden im komplexen Thema mit umfangreichen theoretischen und gestalterischen Inputs!

Inhalt
Der Genderdiskurs ist einer der wichtigsten und prägendsten der Gegenwart. Geschlecht wird dabei – neben Class, Race, Sexuality, Dis/Ability u. a. – zu einem zentralen Instrument der Analyse gesellschaftlicher Machtverhältnisse. Von (queer-) feministischer Theorie angestossen, erfahren heute nicht nur Weiblichkeit(en), sondern auch Männlichkeit(en) eine kritische Betrachtung. Ebenso wird die Wirkmacht binärer Zuschreibungen und die Frage der (Un-) Sichtbarkeit von nonbinären und LGBTQIA+ Positionen in verschiedenen gesellschaftlichen Zusammenhängen kritisch diskutiert. Ausgehend von persönlichen Erfahrungen, Beobachtungen und Irritationen fragen wir im Modul nach Verknüpfungen von Geschlecht, Körper, Identität, Emotion, Raum, Materialität und Macht u. a. Wir beschäftigen uns mit vergeschlechtlichten Gefühlsregimen, Raumordnungen, Körperbildern und Dingwelten sowie Geschlechterverhältnissen in der Kunstgeschichte und im Kulturbetrieb.

Im Modul 2023 haben vier interdisziplinär zusammengesetzte Gruppen Projekte realisiert:
• «NOW THE FRAGMENTS HAVE BEEN PUT TOGEHTER BY ANOTHER SELF» Ein kurzer Videoessay thematisiert den male gaze, der sexualisieren, strafen oder isolieren kann – durch den Blick anderer auf uns und unsere Körper und auch durch unseren eigenen Blick. Der Videoessay vereint drei unterschiedliche Erfahrungen und Perspektiven auf das Thema.
• «ÜBERALLEN» Mehrere kurze Videos befassen sich mit Geschlechternormen im Familienleben, in Bars und Clubs oder in der Ausbildung u. a.. Die befragten Personen erzählen von ihren persönlichen Erfahrungen, dem Umgang mit Stereotypen, Einschränkungen und auch Wünschen für Veränderungen.
• «NAHERMÜDUNGSGEBIET» Historisch gewachsene und bestehende binäre Geschlechternormen werden in Interaktionen im Alltag erlebt, schlagen sich in Architekturen nieder und sind in gesellschaftliche Strukturen eingeschrieben. Diese Normen sind auf Zeit ermüdend! Die Arbeit ist eine Annäherung des Nahermüdungsgebiets Luzerner Bahnhofs, sie kombiniert fotografische Beobachtungen mit Statements, Gefühlen und Fragen an die Betrachtenden.
• «QUEERFEMINISTISCHES STICKERSET» Stickers dienen der Selbstpositionierung und der Intervention. Das queerfeministische und systemkritische Stickerset ist Teil eines kollaborativen Magazin-Projekts mit dem Modul «Language is a virus» und lädt ein, sich selbst zu verbünden und in die im öffentlichen Raum verbreiteten heteronormativen und diskriminierenden Sprach- und Bildcodes einzugreifen.

Dozierende
Christoph Oertli (Modulleitung), Theres Inauen, Andrea Zimmermann
Gastreferentinnen: Michela Seggiani, Dominique Grisard

Bei Fragen könnt ihr euch gerne an den Modulleitenden Christoph Oertli wenden: choertli@bluewin.ch

Hier auf Kleio (Catalog) werden die im Modul 2023 enstandenen Arbeiten präsentiert.

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